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Die Auszeichnung „feuerwehrfreundlicher Arbeitgeber“ wird auf Bundesebene alle zwei Jahre an Unternehmen verliehen, die das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einer Feuerwehr würdigen und entsprechend unterstützen. Am 8. Oktober wurden erneut 16 Unternehmen aus ganz Österreich in Wien geehrt. Aus Oberösterreich waren die Unternehmen eww Gruppe sowie PÖTTINGER Landtechnik GmbH dabei vertreten.
Vor dem Hintergrund der zehntausenden Einsatzstunden im Rahmen der letzten Unwetterereignisse, die Österreich im Spätsommer 2024 ereilten, und verbunden mit der Tatsache, dass diese Einsätze ohne die überwältigende Unterstützung und das Entgegenkommen der Arbeitgeber gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ehrenamtlich bei den zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren in Österreich engagiert sind, nicht möglich gewesen wäre, ist es dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband ein besonderes Anliegen, 16 Unternehmen vor den Vorhang zu holen und ihnen eine besonders würdige Bühne zu geben.
Bei PwC Österreich im Wiener DC Tower kamen Vertreter dieser Unternehmen sowie zahlreiche Ehrengäste und Repräsentanten der Feuerwehren zusammen, um Danke zu sagen. Werner Stockreiter von PwC Österreich hieß die rund 100 anwesenden Gäste im 41. Stock des höchsten Gebäudes Österreichs willkommen und betonte in seinen Eröffnungsworten die hohe Bedeutung des Ehrenamts in Österreich.
Die Präsentationen der Unternehmen – von großen und weltweit agierenden Konzernen bis hin zu kleinen Familienbetrieben – machte die Vielfalt an Unterstützungsmöglichkeiten sichtbar: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen zu Einsätzen auch während der Arbeitszeit ausrücken, ohne dafür Urlaub oder Zeitausgleich nehmen zu müssen. In manchen Unternehmen dürfen auch Ausbildungen an den Landesfeuerwehrschulen besucht werden, ohne Urlaubstage dafür aufzuwenden. In den meisten Unternehmen ist es zudem möglich, das Firmenareal für Übungen zu nutzen oder firmeneigenes Equipment und Sondergerätschaften im Feuerwehreinsatz zu betreiben. Dies alles bringt nicht nur den Feuerwehren einen Vorteil, sondern auch den Unternehmen selbst: Die Feuerwehr kennt das Firmenareal, sollte es auch dort einmal zu einem Einsatz kommen. Hinzu kommt der Aspekt von bestens geschultem Personal, das zusätzliche Kompetenzen in die Unternehmen mitbringt.
Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen übermittelte eine Video-Grußbotschaft, in der er auf die vergangenen Unwettereinsätze einging…
Die österreichischen Feuerwehren sind auf die Hilfe der Arbeitgeber angewiesen, denn diese entscheiden freiwillig, ob sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Einsatz weglassen können. Diese Entscheidung kann nur vom Unternehmen im Einvernehmen mit dem Personal und ohne Rechtsanspruch getroffen werden, das ist unter anderem abhängig von Krankenständen, der Auftragslage und anderweitigen Abwesenheiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
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Das österreichische Feuerwehrwesen wird hauptsächlich von ehrenamtlichen, also unbezahlten Mitgliedern getragen. Jede bzw. jeder 25. Österreicherin bzw. Österreicher ist Mitglied in einer der rund 4.800 Feuerwehren (ca. 4.500 davon sind Freiwillige Feuerwehren, zudem gibt es sechs Berufsfeuerwehren und rund 300 Betriebsfeuerwehren). Durch das dichte und engmaschige Netz dieser Feuerwehren kann innerhalb von wenigen Minuten an nahezu jeder Einsatzstelle im Bundesgebiet geholfen werden – und das oft tagelang, überregional und auch international, ohne den Schutz einer Gemeinde in Österreich zu vernachlässigen.
Ein Bonussystem, das 2019 im Nationalrat beschlossen wurde, ermöglicht unter gewissen Voraussetzungen (im Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei einem Großschadensereignis mit mehr als 100 Einsatzkräften, die länger als acht Stunden im Einsatz stehen) eine Entschädigungszahlung für bestimmte Unternehmen (€200,- pro Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter und entfallenem Arbeitstag bei Entgeltfortzahlung). Der Bonus kann allerdings nur beantragt werden, wenn die Einsatzkraft Dienstnehmer ist. Eine Erweiterung auf bspw. Selbständige oder Landwirte wird vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband seit der Einführung gefordert, ebenso wie eine unbürokratischere Beantragung.
Fotos: M.Seyfert/FEUERWEHR.AT